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Frage:

Tauchen mit Diabetes. Geht das?

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Tauchen mit Diabetes. Geht das?

 

Antwort:

Zur Unterwasserwelt hatten Diabetiker, die auf Insulin angewiesen waren, lange Zeit keinen Zugang. Doch inzwischen hat sich das geändert. Da unten bin ich ein völlig anderer Mensch“, sagt Jutta B. (Name von der Redaktion geändert). Die 40-Jährige hat vor einem Jahr den Tauchsport für sich entdeckt und ist ihm seitdem „völlig verfallen“, wie sie selber meint. Schon vor 20 Jahren wollte die Diabetikerin beim Schnorcheln auf den Kanarischen Inseln in die Tiefe.

"Tauchen – zu gefährlich für Diabetiker"

Dazu kam es nicht, denn zu einem einen Tauchkurs wurde sie nicht zugelassen. Zu gefährlich für Diabetiker, lautete die Begründung verschiedener Tauchschulen, bei denen sie immer wieder anfragte. Die Schulen folgten einem Verbot der internationalen Tauchverbände, die nach dem tödlichen Unfall eines Diabetikers Zuckerkranke nicht mehr zum Tauchen zuliessen.

Tauchen ist jetzt möglich: Durch Spezialkurse in Ägypten.
Seit Februar 2000 gibt es aber eine spezielle Tauchschule für insulinpflichtige Menschen mit Diabetes im ägyptischen Hurghada am Roten Meer.
Allerdings muss der Tauchanwärter eine Reihe von Kriterien erfüllen:

keine diabetischen Folgeschäden
Insulin- und Kohlenhydratzufuhr müssen allen Belastungen angepasst werden können – in eigener Verantwortung, intensivierte Insulintherapie seit mindestens einem Jahr, keine schwere Unterzuckerung in den letzten zwölf Monaten. Hinzu kommen natürlich die Voraussetzungen, die für alle Taucher gelten: Körperliche Fitness und ein tauchmedizinisches Attest.

Mehr Wasser, weniger Insulin: die besondere Tauchausrüstung für den Diabetiker
Durch die trockene Atemluft aus den Pressluftflaschen brauchen Taucher rund doppelt so viel Flüssigkeit wie sonst. Der Bedarf steigt bei erhöhten Blutzuckerwerten weiter an. Mit einer speziellen Trinkflasche können Taucher sogar unter Wasser trinken. Gegen Unterzucker haben Taucher mit Diabetes eine zweite Trinkflasche mit einer Traubenzuckerlösung bei sich. Zur Notfallausrüstung gehört auch das Glukagon-Spritzset, das der Taucher auch unter Wasser einsetzen kann.

Damit es jedoch erst gar nicht zu Unterzuckerungen kommt, sollte der Blutzuckerwert vor jedem Tauchgang über 180 mg/dl (10 mmol/l) liegen. Das ist bei einem mehrtägigen Tauchurlaub gar nicht so einfach, wie Teilnehmer einer Tauchstudie berichten. Bei ihnen sank der Insulinbedarf durch die ständige Bewegung im Wasser um über die Hälfte, obwohl sie gleichzeitig die Kohlenhydratportionen verdoppelten.

 

Quelle: www.t-online.de

 

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