Logo extrabreit

Bericht von: Sämi Hauri

 

Am 18. Mai 02 hatten wir mal wieder Gelegenheit, so richtig gegen den Strom zu schwimmen, denn anlässlich unseres AOWD-Kurses stand ein Strömungstauchgang auf dem Programm.

 

Nachdem wir ursprünglich das europäische Strömungs-Taucher-Ziel, nämlich die Verzasca, im Visier genommen hatten, uns dann aber die Zeit für einen Ticino-Trip fehlte, hatten wir uns auf etwas Aargauisches geeinigt, was, wie wir bereits wussten, durchaus auch sein Gutes hat.

Der Rhein bietet nämlich auch in unseren Regionen einige lohnenswerte Tauchplätze und so trafen wir uns an diesem Samstag um 9 Uhr beim Baregg. Ausgebildet wird unsere AOWD-Gruppe von Flex, als Begleiter figurierte diesmal Adi, der uns dann auch gleich zu Beginn die Wichtigkeit eines "Werkzeugköfferlis" in Erinnerung rief.So fuhren wir los, via Ennetbaden und Niederweningen nach Kaiserstuhl. Vor der Stadtein-fahrt hielten wir links, folgten einige 100 m auf der Hauptstrasse dem Rhein und bogen, noch etwa einen Kilometer vor dem Ortsanfang von Rümikon, nach rechts in ein kleines Schotter-weglein ab, welches nach ungefähr 300 m Parkplatz für zwei Autos bietet. Vom Parkplatz aus führt ein Trampelpfad durch den Forst ans Rheinufer. Dort befindet sich ein kleiner, durch einen Steg mit dem Ufer verbundener Bunker, wo eingestiegen werden kann. Weiter östlich, den Rhein aufwärts, trohnt übrigens ein zweiter Bunker.Nach erfolgtem, von neugierigem Braunvieh beobachtetem Briefing und Umkleiden rutschten wir mehr oder weniger elegant ins kühlende Nass (die Unterzieher waren bereits ordentlich verschwitzt), und kontrollierten standardgemäss gegenseitig unsere Ausrüstung. Dann tauchten wir, Flex in Front, ab. Wir profitierten von einer für Flussverhältnisse relativ guten Sicht und liessen uns von der ziemlich starken Strömung an der Nordseite des Bunkers vorbei treiben, um uns danach auf der strömungsabgewandten Westseite zu sammeln. Der Rhein ist dort ungefähr 11 m tief und die Unterwasser-Szenerie gestaltet sich recht interessant, da sich viel Treibholz angesammelt hat. Nun teilten wir die Gruppe auf: das Trio Flex, Adi, Michi sowie Markus und ich tauchten getrennte Wege. Markus und ich kämpften uns gegen die recht kräftige Strömung der Südseite des Bunkers entlang, was uns, trotz "Volo"- und "Space Frog"-Flossen, nur durch gelegentliches "Hochhangeln" an den vielfältigen Gesteinsformationen gelang. Nachdem wir unter der Brücke durch getaucht waren und eine kleine Besprechung an der Oberfläche durchgeführt hatten, beschlossen wir, den Bunker ein weiteres Mal auf die bereits beschriebene Weise zu umrunden. Leider zeigten sich keine Fische, nur ein riesiger toter Aal liess darauf schliessen, dass sich bei Nachttauchgängen wohl reges Leben präsentieren würde. Interessanterweise entdeckten wir an vielen Felsen und Steinen süsswasserschwammartige Strukturen, ob diese ökologisch positive oder negative Anzeichen darstellen, weiss ich allerdings nicht.Nach rund 45 min. verliessen wir das Wasser bei der Brücke, wo wir vom bereits den Fluten entstiegenen Trio empfangen wurden. Dem Unkleiden und dem obligatorischen Austausch des Erlebten folgte mit Bier und (leider etwas faden) Spaghetti der "Après-Dive" in einer Kaiserstuhler Gartenbeiz.Ich werde den Platz sicherlich wieder betauchen, reizvoll wäre wohl auch der Einstieg beim oberen und Ausstieg beim unteren Bunker. Der Rhein bietet sehr gute Möglichkeiten, das Strömungstauchen zu trainieren. Warum nicht als Vorbereitung auf den nächsten Malediven-Urlaub mal beim Bunker r(h)ein springen? Allerdings ist eine gewisse Vorsicht bei allen Rhein-Tauchplätzen angesagt, da viel Schiffverkehr, Stauwehre und teilweise sehr starke Strömung zu tückischen Gefahren werden können.

 

weitere Foto gibts hier.

Drucken E-Mail